4. Management von Laktoseintoleranz im Alter
Menschen mit Laktoseintoleranz sollten auf Ihre Ernährung achten. Eine allfällige Ernährungsumstellung im höheren Lebensalter sollte aber gut durchdacht und, falls nötig, ärztlich begleitet werden. Da ältere Menschen tendenziell weniger Appetit haben, ist es besonders wichtig, dass es nicht zu einem Nährstoffmangel kommt.
Laktosefreie Ernährung und Calciumbedarf
Laktosefreie oder laktosearme Ernährung bedeutet nicht, dass auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden muss. Laktosefreie Milchprodukte, z.B. Milch, Käse und Joghurt sind mittlerweile in vielen Varianten erhältlich.
Ältere Menschen, die auf Milchprodukte verzichten wollen, müssen daran denken, dass Milch eine wichtige Calciumquelle ist. Wer im Alter zu wenig Calcium aufnimmt, hat ein höheres Risiko für Osteoporose. Eine komplett laktosefreie Ernährung kann die Situation verschärfen.
Am besten integriert man calciumreiche, laktosefreie Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Mandeln und mit Calcium angereicherte Pflanzendrinks (z.B. Soja- oder Mandelmilch) in den täglichen Speiseplan. In einigen Fällen kann auch eine Calciumergänzung sinnvoll sein, damit der tägliche Bedarf gedeckt wird.
Laktase in Tablettenform als Ergänzung
Eine wirksame Strategie im Umgang mit Laktoseintoleranz ist es, Laktase in Tablettenform einzunehmen. Es gibt eine Vielzahl an Produkten, z.B. Lactazym.
Lacktase-Tabletten werden unmittelbar vor dem Essen eingenommen. Sie enthalten das Enzym Laktase, das bei der Verdauung von Laktose hilft. Sie brauchen sich keine Sorgen über Nebenwirkungen zu machen. Laktase-Tabletten ersetzen ganz einfach die Lactase, die der Körper nicht mehr selbst herstellt.
Lebensstiländerungen für bessere Verdauungsgesundheit
Auch kleine Änderungen im Lebensstil helfen, die Verdauung zu verbessern und die Symptome von Laktoseintoleranz zu lindern.
7 Massnahmen zur Verbesserung der Verdauung im höheren Lebensalter
- Nehmen Sie kleine und häufige Mahlzeiten ein, um den Verdauungstrakt nicht zu überlasten.
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch, das hilft, Lebensmittel und deren Auswirkungen auf die Verdauung besser zu verstehen und zu kontrollieren.
- Überprüfen Sie Inhaltsstoffe von Lebensmitteln sorgfältig, lesen Sie Etiketten genau, um versteckte Laktosequellen zu vermeiden. Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten so hohe Mengen an Laktose, dass sie Symptome auslösen können.
- Nutzen Sie natürliche Verdauungshilfen: Ingwer, Pfefferminz- und Kamillentee, sind natürliche Mittel, die die Verdauung fördern und Blähungen reduzieren können.
- Probiotische Nahrungsmittel: Probiotika sind nützliche Bakterien, die das Gleichgewicht der Darmflora fördern und die Verdauung verbessern können. Zu den probiotischen Nahrungsmitteln gehören: Probiotische Joghurts (laktosefrei), Kefir (laktosefrei) und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi sind gute Quellen für Probiotika.
- Ballaststoffreiche Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, kann die Verdauung fördern und die Darmgesundheit unterstützen. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sollten regelmässig in die Ernährung integriert werden.
- Bewegen Sie sich! Körperliche Aktivität fördert die Verdauungsgesundheit und hilft, Beschwerden zu reduzieren.