1. Was sind die Ursachen für Durchfall und Blähungen nach dem Essen?
Durchfall und Blähungen nach dem Essen sind keine Krankheiten, sondern Symptome. Wer das Problem loswerden möchte, muss die Ursache kennen. Häufig steckt eine Unverträglichkeit, Infektion, ein Medikament oder Stress dahinter.
Im Folgenden erklären wir die häufigsten Ursachen von Bauchschmerzen und anderen Beschwerden, die nach dem Essen auftreten.
Krankheiten
Eine Krankheit kann die Ursache für Beschwerden im Verdauungstrakt sein. Durchfall ist ein typisches Symptom von Krankheiten, wie Reizdarm und anderen chronischen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis), Gallensalzmalabsorption oder Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse.
Infektionen und Vergiftungen
Bakterien können sich auf Lebensmitteln, zum Beispiel auf rohem Fleisch, ansiedeln oder sich in Milchprodukten vermehren und Beschwerden im Darm auslösen.
Auch eine Vergiftung durch Salmonellen in der Nahrung löst starken Durchfall aus.
Nebenwirkungen von Medikamenten
Treten Verdauungsprobleme im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten auf, schauen Sie sich den Beipackzettel genau an und fragen Sie ihren Arzt, wie Sie das Problem vermeiden können.
«Falsche» Ernährung
Plötzliche Verdauungsbeschwerden nach dem Essen haben oft eine harmlose Ursache.
Durchfall kann vorkommen aufgrund von:
- fettigem Essen
- ungewohntem Essen
- scharfem Essen
Blähungen können auftreten aufgrund von:
- zu schnellem Essen
- trinken von Getränken mit viel Kohlensäure
Gestörte Darmflora
Bakterien sind für unsere Verdauung unverzichtbar. Unsere Darmflora (auch Mikrobiom genannt) enthält über 1000 verschiedene Bakterienarten. Gerät das Gleichgewicht der einzelnen Arten durcheinander und nehmen bestimmte Bakterien überhand, kann dies zu Darmproblemen mit Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.
Psychischer Stress
Seelischer Stress wie Angst, Aufregung, Anspannung äussern sich oft in körperlichen Beschwerden. Besonders häufige körperliche Reaktionen auf psychischen Stress sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Durchfall.
Dass die Verdauungsorgane besonders stark auf Stress reagieren, hängt damit zusammen, dass unser Magen-Darm-Trakt mit einem eigenen Nervensystem ausgestattet ist. Dieses «Bauchhirn» kommuniziert über die sogenannte Darm-Hirn-Achse mit dem Kopf in beide Richtungen. Der Zustand der Verdauungsorgane hat deshalb Einfluss auf unser Wohlbefinden und umgekehrt beeinflusst unsere psychische Verfassung die Darmtätigkeit.
Nahrungsmittelallergie
Bei einer Nahrungsmittelmittelallergie reagiert das Immunsystem auf eigentlich harmlose Lebensmittemittelbestandteile. Die Symptome treten innerhalb von Minuten bis Stunden auf. Kleinste Mengen eines Nahrungsmittels können allergische Reaktionen auslösen.
Die häufigsten allergieauslösenden Nahrungsmittel sind:
- Eier
- Milch
- Haselnüsse und Baumnüsse
- Sellerie
- Äpfel, Kiwi
- Weizen
- Erdnüsse
- Meeresfrüchte
Typisch für Lebensmittelallergien: Die Symptome betreffen oft nicht nur den Magen-Darm-Trakt, sondern es kommt zu allergischen Symptomen, die das Herz-Kreislaufsystem, die Haut und die Atemwege betreffen.
Achtung: Nahrungsmittelallergie wird oft verwechselt mit Nahrungsmittelunverträglichkeit. Beispielsweise ist Laktoseintoleranz keine Allergie, auch wenn Durchfall – wie bei einer Milchallergie –, ein Symptom von Laktoseintoleranz ist.
Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz)
Im Unterschied zur Allergie ist bei einer Intoleranz das Immunsystem nicht beteiligt. Stattdessen kann der Körper bestimmte Bestandteile – wie Milchzucker – nicht oder nur unzureichend abbauen. Die Beschwerden zeigen sich meist im Verdauungstrakt: Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen.
Ein typisches Beispiel ist die Laktoseintoleranz: Hier fehlt das Enzym Lactase, das Milchzucker (Laktose) im Dünndarm spalten sollte. Der ungespaltene Zucker gelangt in den Dickdarm und wird dort von Bakterien vergoren – das führt zu den bekannten Beschwerden.